Crissi's FFs Online
  Kapitel 1
 

Kapitel 1 – Ankunft im Grimmauld Place

 
>> Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauld Place Nummer zwölf << schoss es Angelina durch den Kopf.
 
„Vergiss das nicht“, hatte Dumbledore immer wieder zu ihr gesagt. Gemeinsam mit Remus und dem Schulleiter apparierte sie Seite an Seite in eine kleine Seitenstraße, dann gingen alle Lichter der Straßenlaternen aus. Der Professor wünschte ihnen noch einen schönen Abend und wieder. Remus zog sie am Handgelenk die Straße hinauf.
 
Sie blieben zwischen Nummer elf und Nummer dreizehn stehen und Angelina sah Remus nur verwirrt an: „Aber…“
 
„Denk an das, was Dumbledore gesagt hat und schließ die Augen“, flüsterte er nur.
 
Sie schloss die Augen und Dumbledores Worte: „Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauld Place Nummer zwölf“ hallten in ihrem Kopf wieder. Angelina öffnete die Augen.
 
„Was…?“
 
 „Stell keine Fragen, komm jetzt bitte“, sagte Remus und schritt auf die Eingangstür zu. Angelina rieb sich die Augen. Nein, das konnte gar nicht sein. Zwischen Haus Nummer elf und Nummer dreizehn stand auf einmal ein weiteres Haus. Sehr alt und die vorderen Fenster waren mit Brettern zugenagelt. Dennoch: Es brannte Licht.
 
„Angelina“, Remus stand auf der Fußmatte und blickte sie ungeduldig an.
 
Angelina lächelte: „Ja ich… ich komm ja schon“, erklärte sie und trat auf Remus zu. Der klopfte mit dem Zauberstab gegen die Tür und ein paar Sekunden später öffnete sie sich mit einem metallischen Knacken. Remus sah sich in der Umgebung um und schob Angelina über die Türschwelle.
 
„Bleib ganz ruhig“, flüsterte Remus. „Keinen Mucks.“ Angelina tat wie ihr geheißen und beobachtete, wie Remus die Tür hinter ihnen schloss und die Metallriegel wieder an ihren Platz schob.
 
„Komm mit, aber verhalte dich ruhig“, fuhr Remus fort und sie durchquerten den Flur.
 
„Hier rein“, Remus öffnete eine Tür, hinter der man Stimmen hören konnte.
 
„Morgen Abend ist es soweit, wir müssen uns nur noch einen Augenblick gedulden“, flüsterte eine weibliche Stimme, die Angelina niemandem zuordnen konnte.
 
„Warum nicht heute? Es wissen doch schon fast alle bescheit“, erklang eine weitere Stimme.
 
„Du sagst es selbst: Fast alle“, antwortete die Frau.
 
Remus schob Angelina in den Raum und schloss die Tür hinter ihnen. Im selben Augenblick verstummten die Gespräche.
 
„Guten Abend die Herrschaften“, erklärte Remus und lächelte in die Runde. Angelina kam sich ein bisschen verloren vor. An einem großen Küchentisch saßen fünf Zauberer und unterhielten sich leise, als sie Angelina erblickten verstummten sie jedoch sofort.
 
„Wer ist das?“ Die Hexe, deren Stimme sie nicht zuordnen konnte, sah Remus mit einem Blick zwischen Erstaunen, Verwirrung und Verzweiflung an.
 
„Remus… wer…“
 
„Angelina. Tonks, darf ich vorstellen: Angelina Brooklyn Parker“, stellte Remus sie vor.
 
>> Tonks? Hatte Remus gerade Tonks gesagt? << Angelina sah die Hexe verwundert an. Das war also Nymphadora Tonks? Matthew hatte ihr im letzten Jahr erzählt, dass er bis zu Andromeda Tonks’ Tod immer geglaubt hatte, sie sei seine ältere Schwester.
 
„Möchten Sie etwas trinken, Miss Parker?“ Eine zweite Hexe meldete sich zu Wort. Angelina wandte den Blick von Nymphadora ab und blickte sich im Raum um. Da saß doch tatsächlich ihre Hauslehrerin: Professor McGonagall.
 
„Miss Parker?“ Die Professorin sah Angelina fragend an.
 
„Ja, ähm… danke, Professor“, sagte Angelina schnell. Remus zauberte währenddessen zwei Stühle herbei und sie konnten sich zu den Anderen an den Tisch setzten.
Professor McGonagall ließ eine heiße Tasse Tee von der Küchentheke hinter sich zu Angelina fliegen und diese nahm die Tasse dankend entgegen. Während Nymphadora wieder das Gespräch von vorher aufnahm, hatte Angelina genug Zeit, um sich die Zauberer, die hier versammelt waren, genauer anzusehen.
 
Außer Professor McGonagall und Nymphadora Tonks saß noch ein etwas älterer Zauberer mit am Tisch. Angelina hatte ihn vor einem Jahr als Professor Moody kennen gelernt. Bis sich dann herausstellt hatte, dass er gar nicht zum Unterrichten gekommen war.

Angelina ließ ihren Blick weiter schweifen. Den einen der beiden restlichen Anwesenden kannte sie nicht, aber den Mann der ihr unmittelbar gegenüber saß, kannte sie. Ihr war nicht aufgefallen, dass er sie, seit dem sie die Küche betreten hatte, nicht mehr aus den Augen gelassen hatte und jetzt, da sie seinen Blick aufgefangen hatte grinste er sie an.
 
Ein leises: „Sirius“, entkam ihren Lippen und der Mann grinste noch breiter. Nymphadora hatte mitten im Satz abgebrochen und sah die beiden abwechselnd an. Angelina bemerkte ihren Blick jedoch nicht.
 
„Angelina?“ Das Mädchen blickte sich fragend um.
 
Remus sah ihr entgegen: „Willst du noch was essen? Ich denke der Tag heute war lang genug für dich.“
 
„Nein, nein“, erklärte Angelina. „Ich habe keinen Hunger.“ Sie stand auf.
 
„Ich bring dich auf dein Zimmer“, erklärte Tonks und folgte ihr zur Tür. Gemeinsam betraten sie den Flur. Tonks zog die Tür hinter ihnen zu und tastete sich zur Treppe durch.
 
„Warum machen Sie kein Licht an?“, fragte Angelina verwirrt.
 
„Psst, verflixt sei still“, kam es von Tonks. Sie konnte nur Tonks’ Umrisse erkennen und ging ebenfalls vorsichtig weiter.
Angelina folgte Tonks dann die Treppen hoch. Im ersten Stock öffnete sie eine Tür und Angelina folgte ihr hinein. Nun endlich schaltete Tonks das Licht an.
 
„Entschuldige, aber wir können Walpurgas Gekreische nicht gebrauchen“, erklärte Tonks und setzte sich auf die Kante des einen Bettes im Zimmer. Im Raum standen insgesamt drei Betten. Alle frisch bezogen.
 
„Wessen Gekreische? Und wo sind wir überhaupt? Remus hat gesagt…“
 
„Wir sind im Grimmauld Place Nummer zwölf. Hier ist Sirius aufgewachsen. Es ist sein Haus. Nach dem Tod von Walpurga Black hat er es geerbt. Sie hängt unten im Flur in einem Gemälde…“
 
„Welchem Gemälde?“
 
„Wir haben es zugehangen. Das Gekreische war unerträglich. Sei froh, dass du ihre Bekanntschaft noch nicht machen musstest. Meine Großtante ist wirklich unberechenbar“, Tonks grinste.
 
„Du bist mit Sirius verwandt?“, fragte Angelina jetzt neugierig und setzte sich auf eines der anderen Betten.
 
„Meine Mutter war seine Lieblingscousine“, meinte Tonks.
 
„Und warum sind wir hier? Remus erzählte irgendwas von einer Besprechung und Ordens- Einberufung.“
 
„Hat er also doch nicht seinen Mund halten können, wie?“, Tonks lächelte. „Du erinnerst dich an das, was nach dem Trimagischen Turnier passiert ist?“ Angelina nickte. „Und du glaubst an das, was Harry uns erzählt hat?“, fuhr Tonks fort.
 
Angelina sah Tonks verwundert an: „Natürlich glaube ich das. Es gibt keinen Grund ihm nicht zu glauben. Harry würde bei so etwas nie scherzen.“
 
„Dass weiß ich, aber ich wollte sicher gehen, verstehst du? Dumbledore ruft morgen Abend nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder den Orden des Phönix zusammen und alle…“
 
„Was ist der Orden des Phönix?“
 
„Das kann ich dir leider nicht sagen. Du bist noch zu jung um dem Orden beizutreten.“
 
„Aber…“
 
„Kein Aber. Im Orden sind nur volljährige Zauberer und du wirst erst in zwei Jahren 17.“ Tonks’ Stimme klang ernst. „Es tut mir Leid, aber ich darf dir nichts erzählen. McGonagall zerreißt mich in der Luft wenn ich den Mund aufmache ich musste ihnen allen versprechen, dass ich nichts sage wenn einer von euch Kindern fragt.“
 
„Ich bin schon lange kein Kind mehr“, zischte Angelina wütend. „Und wenn meinst du mit euch Kindern?“
 
„Matthew ist auf seinem Zimmer, oder in der Bibliothek, und die Weasleys beziehen morgen Mittag hier Quartier“, erklärte Tonks.
 
„Matt ist hier?“ Angelina sprang vom Bett auf.
 
Tonks lächelte: „Wolltest du nicht schlafen?“
 
„Das kann ich später auch noch“, erklärte Angelina und öffnete die Zimmertür, „Wo ist er?“
 
Tonks lachte: „Warte, ich zeig dir das Zimmer der Jungs.“
 
Angelina folgte Tonks den Flur entlang, dann klopfte sie an einer Tür und streckte den Kopf hinein.
 
„Dann ist er noch oben. Er hat gesagt, er wolle die Hausaufgaben möglichst jetzt schon alle fertig schreiben“, sagte Tonks.
 
Angelina lächelte innerlich. Ja, das war Matthew. Immer die Hausaufgaben so schnell wie möglich hinter sich bringen, um die Ferien besser genießen zu können.
Sie kletterten eine weitere Treppe empor. Die letzte Stufe war ein bisschen breiter und länger und dann folgte eine Tür. Angelina öffnete sie ohne anzuklopfen und huschte in den Raum. Durch das schnelle Aufreißen der Tür wirbelte Staub vor ihrer Nase hoch und Angelina musste husten.
 
„Matt?“ Vorsichtig lief sie zwischen den Bücherregalen hin und her. „Matt, bist du hier?“
 
Niemand antwortete.
 
„Matthew, der Scherz ist vorbei“, rief Tonks zwischen den Regalen. „Matthew, wo steckst du?“
 
„Bist du sicher, dass er hier ist?“, Angelina sah Tonks fragend an.
 
„Ich wüsste im Augenblick nicht, wo er sonst sein könnte“, antwortete Tonks und setzte sich in einen der Sessel am Fenster. Angelina kam zu ihr herüber und setzte sich ihr gegenüber.
 
„Kann ich dich etwas fragen?“
 
„Sicher, was gibt’s?“ Tonks griff nach einem der Bücher.
 
„Wusstest du, dass Matthew nicht dein Bruder ist?“ Angelina blickte aus dem Fenster.
 
„Nun… als ich selber noch kleiner war, etwa so alt wie ihr jetzt und jünger, da hab ich nie daran gezweifelt, oder darüber nachgedacht. Ich hatte mir schon immer jüngere Geschwister gewünscht und als ich sieben Jahre alt war verkündete mir mein Vater, dass sie einen kleinen Jungen adoptiert hätten. Matthew ist genauso aufgewachsen wie jedes andere Kind in einer Zauberer Familie. Ich glaube ich habe sogar verdrängt, dass er nicht mein richtiger Bruder ist. Nur manchmal, wenn er sich ganz komisch verhielt… irgendwie anders als alle anderen in der Familie, dachte ich daran, dass er nicht mein Bruder ist. So wie damals, kurz vor dem Tod meiner Mutter vor fünf Jahren. Ich besuchte gerade die siebte Klasse in Hogwarts, da wurde ich nach Hause geschickt. Dumbledore erklärte, es wäre meiner Mutter sehr wichtig. Matthew war damals gerade elf geworden. Als ich zu Hause ankam, war meine Mutter in heller Aufregung. Innerhalb von ein paar Stunden erklärte sie ihm, dass er nicht ihr Sohn sei. Sie hat von mir verlangt, dass ich trotzdem auf ihn aufpasse, ganz egal was passiert. Es war ein großer Schock für Matt, aber er ist darüber hinweg gekommen.“
 
Tonks brach ihre Erzählung ab und blickte Angelina mit ein paar Tränen in den Augen an.
 
„Hat er dich nie nach seinen richtigen Eltern gefragt?“, wollte Angelina wissen.
 
„Doch schon“, nickte Tonks. „Aber da ich auch nichts wusste, konnte ich ihm da nicht helfen.“
 
„Warum hat eure…deine Mutter dich extra aus Hogwarts holen lassen? Hätte sie es euch nicht in den Sommerferien sagen können?“
 
„Ich glaube… sie wusste, dass sie und mein Vater sterben werden“, erklärte Tonks und wischte die Tränen weg.
 
„Genug jetzt“, Tonks stand auf und Angelina folgte ihr. Die Treppen hinunter wieder in den ersten Stock.
 
Aus einer Tür neben der Treppe kam Sirius, „Da seit ihr ja“, murmelte er, „Wir haben euch gesucht.“
 
„Ihr uns am suchen? Wohl ehr umgekehrt“, erklärte Tonks.
 
„Was habt ihr so lange gemacht?“, wollte Sirius wissen.
 
„Ich hab ihr ein bisschen was erzählt“, sagte Tonks. Sirius’ Augenbraun schnellten in die Höhe.
 
„Keine Bange, nichts, was sie nicht wissen durfte. Wo ist eigentlich Matt?“, fragte sie um vom Thema abzulenken.
 
„Sitzt in der Küche. McGonagall, Alastor und Kingsley sind gerade gegangen“, erzählte Sirius.
 
Ohne weiter zuzuhören flitzte Angelina an Tonks und Sirius vorbei die Treppen hinunter. Sie wusste, dass sie beiden ihr verwirrt nachsahen und ihr so schnell sie konnten folgten.
Sie dachte nicht mehr an das, was Tonks ihr eben noch erzählt hatte und riss die Küchentür auf.
 
Ein etwas verwirrter Remus und ein schwarzhaariger Jungen blickten sie an.
„Angelina“, der Junge war von seinem Platz aufgesprungen und Angelina fiel ihrem Bruder um den Hals.
Keine Sekunde später standen Tonks und Sirius im Türrahmen und die drei Erwachsenen beobachteten die Szene, die sich ihnen hier bot, schmunzelnd.
 
„Wenn ich mir die beiden so ansehe, wünsch ich mir auch eine kleine Schwester“, scherzte Remus. Angelina ließ Matthew wieder los und setzte sich gemeinsam mit dem Anderen an den Küchentisch.
 
 
 
   
 
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