Crissi's FFs Online
  Kapitel 7
 
Kapitel 7 – Freds Geschäft
 
Die nächsten beiden Wochen im Grimmauld Place vergingen wie im Fluge. Angelina versuchte dem Gespräch mit Remus aus dem Weg zu gehen und half Mrs. Weasley dabei, im Haus Ordnung zu schaffen. Das Abhängen der Familienportraits stellte sich dabei als eine der schwierigsten Aufgaben heraus, und so hing die alte Black auf zwei Wochen später noch an der Wand.
 
Abends saß Angelina meist in der Bibliothek und vergrub sich in den Hausaufgaben, so dass sie nur wenig Zeit fand, sich mit den anderen im Haus zu unterhalten. Ginny hielt sie für verrückt und sagte ihr ständig, sie solle sich mehr Ruhe gönnen, schließlich hätten sie Ferien.
 
Auch Matthew passte das Verhalten seiner Schwester nicht. Um sie von den Hausaufgaben abzulenken, suchte er ständig Streit mit Ron oder Ginny, in der Hoffnung, sie würde sich einmischen. Doch Angelina hatte es aufgegeben, sich um die Streitigkeiten der Drei zu kümmern. Sie hatte andere Sorgen. Das Gespräch mit Matthew ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie dachte wirklich darüber nach, mit Remus darüber zu sprechen, allerdings hielten zwei Gründen sie davon ab:
 
Auch wenn Remus ihr gesagt hatte, dass sie ihm vertrauen konnte, war sie sich dessen nicht so sicher, denn seit sie den Brief an Draco abgeschickt hatte, war keine Antwort mehr gekommen.
Sie vermutete, dass er den Brief erneut abgefangen hatte, allerdings hätte Remus sie dann bestimmt zur Rede gestellt, vorausgesetzt er hat ihn gelesen. Anderenfalls würde er bloß weiter glauben, Draco hätte noch nicht aufgegeben zu schreiben.
 
Ein weiterer Grund, warum sie nicht mit Remus reden wollte, war Matthew. Ihr Bruder vertraute ihr. Aber auch wenn Remus ihr Pate war, hatte Matthew eine starke Abneigung gegen ihn. Remus konnte noch so freundlich zu ihm sein, doch Matthew schien nicht einmal zu versuchen, mit ihm klar zu kommen. Es würde ihn sicher verletzen, wenn Angelina mit Remus über ihn sprechen würde, und das wollte sie nicht.
 
°*°*°*°*°*
 
Angelina saß in der Bibliothek, Ron gegenüber, in einem der Sessel und arbeitete an einem Aufsatz für Kräuterkunde. Sie seufzt. Wie sie diese Zweigeteiltheit hasste.
 
„Alles in Ordnung?“ Ron sah von seinem Aufsatz auf.

Angelina lächelte: „Ich hab mich nur gerade gefragt, wofür wir diesen Unsinn eigentlich brauchen.“
 
„Das ist kein Unsinn. Wir schreiben Ende des Jahres unsere ZAG- Prüfungen. Das ist sehr, sehr wichtiger Stoff.“ Angelina und Ron drehten die Köpfe zur Bibliothekstür.
 
„Hermine“, kam es von Beiden gleichzeitig und Angelina sprang auf. Augenblicklich fielen Pergamentrollen und Federn achtlos zu Boden, doch das interessierte sie nicht, denn sie lief zur Tür und nahm ihre beste Freundin in den Arm. Danach schloss auch Ron Hermine in die Arme, doch Angelina bemerkte, dass beide einen kurzen Augenblick zögerten und begann daraufhin zu grinsen.
 
„Seit wann bist du hier?“, fragte Ron.
 
„Vielleicht eine halbe Stunde. Ich konnte es gar nicht fassen, als der Brief letzte Woche kam und deine Eltern mich von Kings Cross abholen würden. Zuhause war es echt langweilig ohne euch, aber immerhin hatte ich Zeit meine Hausaufgaben zu erledigen“, erzählte Hermine ihnen. „Ich war gerade unten bei Ginny und habe meinen Koffer in eines der Zimmer gebracht. Sie wollte eigentlich noch mit zu euch kommen, aber deine Mutter, Ron, wollte, dass sie ihr beim Abendessen hilft. Heute Abend ist anscheinend wieder eine Versammlung vom Phönix Orden“, fuhr Hermine fort, doch Angelina hob die Hand, um sie zu stoppen, denn so wie Hermine aussah, hatte sie bestimmt noch viel mehr zu erzählen.
 
„Woher weißt du, dass heute Abend ein Treffen ist? Und woher weißt du überhaupt von dem Orden?“, fragte Ron.
 
„Als ich unten in der Küche ankam, saßen da schon so viele Zauberer, die ich größtenteils nicht kannte und als Ginny mir dann vom Orden erzählt hat, habe ich nur eins und eins zusammen zählen müssen“, teilte Hermine ihnen mit. „Und wie weit seid ihr schon mit den Hausaufgaben? Schon fertig?“, fragte sie weiter mit einem Blick zu den Pergamentrollen, die vor der Sitzgruppe auf dem Boden verteilt lagen.
 
Ron stöhnte: „Nein, das sind doch Unmengen an Aufsätze. Wir wollten noch vorm Abendessen Kräuterkunde fertig schreiben und für morgen und übermorgen haben wir noch Verwandlung und Astronomie da liegen.“
 
Hermines Augenbrauen schossen in die Höhe: „Was habt ihr die letzten Wochen gemacht, wenn ihr noch nicht fertig seit?“
 
„Aufgeräumt. Dieses Haus ist komplett eingestaubt. Ich weiß gar nicht, warum hier das Hauptquartier ist“, nörgelte Ron.
 
„Weil es der einzige Ort ist, wo Sirius sicher ist“, belehrte Angelina ihn. „Und so schlimm finde ich es gar nicht.“ Sie bemerkte Rons skeptischen Blick und fügte noch hinzu: „Okay, das Bild der alten Black unten im Flur ist nicht zum Aushalten und dieser Hauself, Kreacher, ist auch die Pest, aber…“
 
„Hauself?“ Hermine wurde hellhörig.
 
„Oh nein, Hermine, verschone uns mit deinem Belfer“, sagte Ron schnell.
 
„Das heißt B.ELFE.R, Ron. Bund für Elfen Rechte! Und findet ihr nicht auch, dass…“
 
„Nein, Hermine, finden wir nicht. Die Hauselfen sind auch ohne deine Rettungsaktionen glücklich“, erklärte Ron.
 
Angelina sammelte ihre Sachen zusammen. Heute würde sie wohl nicht mehr dazu kommen, den Aufsatz zu Ende zu schreiben.
 
„Kommt ihr essen?“ Sirius kam herein.
 
„Wir sind schon da“, antwortete Angelina und folgte Sirius die Treppe runter.
 
„Ist heute Abend ein Treffen vom Orden?“, fragte Angelina beiläufig.
 
„Hat sich Tonks mal wieder verplappert?“, fuhr Sirius sie genervt an. Angelina erschrak ein wenig. Die ganzen Wochen, die sie schon hier war, hatte sie Sirius nie so verärgert und mit schlechter Laune angetroffen.
 
„Nein, ähm… Tonks hat gar nichts gesagt. Ist… irgendwas nicht in Ordnung, Sirius?“, fragte sie vorsichtig.
 
„Nein, es ist alles bestens. Mach dir keinen Kopf“, murmelte Sirius und sie betraten die Küche. Mit einem „Guten Abend“ grüßte Angelina alle Anwesenden und setzte sich dann an den Tisch.
 
Ein paar Minuten später kamen Hermine, Ginny und Ron gefolgt von den Zwillingen in die Küche. Fred setzte sich neben Angelina und grinste bis hinter beide Ohren.
 
Sie musterte ihn misstrauisch: „Was gibt’s zu grinsen, Fred?“
 
Fred beugte sich leicht zu ihr und flüsterte: „Ich hab dich in der Hand.“ Er hob die flache Hand an und schloss sie blitzartig.
 
Angelina runzelte die Stirn: „Wovon redest du?“
 
Doch noch bevor Fred antworten konnte, betrat Remus den Raum und setzte sich auf der anderen Seite neben Angelina.
 
„Vielleicht reden wir besser erst nach dem Essen über unser Geschäft“, flüsterte Fred. „Muss ja nicht jeder mitbekommen.“ Er machte eine Kopfbewegung Richtung Remus.
 
Angelina sah ihn noch einmal fragend an, doch Fred wechselte schon das Thema:

„Und? Habt ihr schon alle Aufsätze fertig?“
 
„Noch nicht ganz. Kräuterkunde, Verwandlung und Astronomie fehlen noch. Wie sieht’s bei dir aus?“, fragte Angelina zurück.

Fred grinste darüber, dass sie auf das Spielchen einging, doch als er über seine Antwort nachdachte, verging ihm das Lachen: „Für Snape müssen wir diese Ferien ziemlich viel schreiben“, erklärte er grimmig. „Der versalzt uns das ganze Jahr über die Suppe und dann gibt der uns auch noch in den Ferien so viel zu arbeiten“, meckerte Fred.
 
„Ja, da hast du Recht“, nickte Angelina. „Ich glaube, ich habe die gesamte erste Ferienwoche nur an Snapes Aufsätzen gesessen.“
 
Sie unterhielten sich noch eine Weile über Snape und dessen „tolle“ Unterrichtsmethoden. Seit etlichen Wochen konnte Angelina mal wieder lachen, allerdings bemerkte sie dabei nicht, dass Matthew Fred und sie genau im Auge behielt.
 
°*°*°*°*°*
 
„Ab nach oben mit euch“, erklärte Mrs. Weasley und nacheinander verließen sie die Küche.
 
„So, also?“, fragte Angelina und versperrte Fred den Weg zu seinem und Georges Zimmer.
 
„Also was?“, fragte Fred grinsend zurück.

„Du hast gesagt, du hättest mich in der Hand! Was meinst du damit?“

„So neugierig?“, fragte Fred lachend.
 
Angelina zog die Stirn kraus: „Was willst du Fred?“
 
„Nicht viel“, erklärte er. „Du hattest Streit mit Professor Lupin, nicht wahr? Weil du einer gewissen Person keine Briefe schreiben solltest?“ fragte er.
 
Angelina wurde ein bisschen blass. >> Was geht hier vor? <<
 
„Nun, die Sache ist ganz einfach“, fuhr Fred fort. „Aber am besten gehen wir da rein.“ Fred deutete auf sein Zimmer. „Wir wollen doch nicht, dass der Professor was mitbekommt, oder?“
 
Angelina war ganz in Gedanken versunken und vergaß, dass die Erwachsenen unten waren. Sie öffnete die Tür und betrat gefolgt von Fred das Zimmer der Zwillinge.
 
„Also?“, fragte Angelina erneut, als Fred die Tür geschlossen hatte.
 
„Weißt du Angelina, ich habe heute Mittag vor dem Essen eine Eule vorm Fenster flattern sehen und ihr den Brief abgenommen.“ Fred durchquerte das Zimmer und nahm einen Briefumschlag in die Hand. Er hielt ihn ihr unter die Nase.
 
Es war eine feine Handschrift und grüne Tinte.
 
Fred drehte den Umschlag um. Er war mit Wachs verschlossen und in dem Siegel war ein großes „M“.
 
>> Draco <<, schoss es ihr durch den Kopf und sie griff nach dem Brief, doch Fred zog ihn wieder weg.
 
„Na, na, na, nicht so schnell. Ich sagte doch, ich hätte dir ein Geschäft vorzuschlagen.“
 
„Na dann, schieß mal los.“ Angelina setzte sich auf eines der Betten.
 
„Du bekommst diesen Brief. Unversehrt, Ungelesen und ohne, dass der Professor erfahren muss, dass du dich seinem Verbot widersetzt hast“, erklärte Fred.
 
„Schön, und was willst du dafür?“, fragte Angelina.

Fred grinste: „Wie gesagt… nicht viel…“
 
„Fred“, mahnte Angelina.
 
„Während der letzten Wochen haben George und ich weiter an der Fieberbohne gearbeitet und…“
 
„Fred, komm auf den Punkt“, meinte Angelina ungeduldig.
 
„Wir würden gerne wissen, ob die Wirkung wirklich die gewünschte ist und bräuchten dafür eine Testperson“, erklärte Fred schließlich.
 
Angelina sah ihn fassungslos an: „Mehr nicht.“
 
„Nun, wir sind uns der Nebenwirkungen noch nicht ganz im Klaren. Es ist also schon ein gewisses Risiko“, erklärte Fred.

„Wenn es weiter nichts ist“, meinte Angelina schulterzuckend. „Ich hätte das Zeug auch so getestet.“
 
„Ich wusste, dass wir uns einig werden“, grinste Fred.
 
„Wann soll ich die Bohnen nehmen?“, fragte sie.
 
„Morgen, beim Frühstück?“, schlug Fred vor.
 
Sie nickte und stand auf, als sie schon an der Tür war, blieb sie stehen und drehte sich noch mal um: „Ach, Fred?“
 
„Ja?“
 
„Wir reden hier ja von der Bohne, die das Fieber nur vortäuscht, richtig?“, fragte sie.
 
„Richtig. Du bekommst einen roten Kopf, ne warme Stirn und kalte Hände. Danach ist nur noch dein schauspielerisches Talent gefragt.“ Fred zwinkerte. „Verbesserte Formel.“
 
Angelina lächelte: „Gut, wie lange wirkt das Zeug?“
 
„Etwa ne Stunde“, antwortete Fred.
 
„Dann her mit dem Brief“, verlangte Angelina.
 
Fred händigte ihr den Brief aus und sie verschwand auf das Zimmer der Mädchen. Da Hermine und Ginny schon da waren, kam sie an diesem Abend nicht mehr dazu, den Brief zu lesen. Und auch am nächsten Morgen hatte sie keine Zeit mehr, denn sie musste noch vor dem Frühstück zu Fred, um sich die Bohne abzuholen. Sie hatten abgesprochen, dass sie sich die Bohne unter die Cornflakes mischen sollte und so geschah es auch. Während niemand hinsah, außer Fred natürlich, ließ sie die Bohnen in ihrer Schüssel verschwinden und aß seelenruhig weiter. Fred gab ihr nach einigen Minuten ein Handzeichen, welches ihr deutete, dass die Bohne wirkte.
 
Sie wirkte tatsächlich, jedoch mit ein paar Nebenwirkungen.
 
 
 
 
 
 
   
 
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